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FI-Schutzschalter

Fehlerstromschutzschalter: Warum er in keiner Hausinstallation fehlen darf

Der Fehlerstromschutzschalter beugt Stromunfällen vor und rettet so Leben – deswegen sollte er idealerweise in der Elektroinstallation eines jeden Haushalts integriert sein.

Die Funktionsweise des Fehlerstromschutzschalters

Im Gegensatz zu Fehlerstromschutzschaltern lösen herkömmliche Sicherungsautomaten, auch Leitungsschutzschalter genannt, erst bei hohen Stromstärken aus. Sie schützen so Bauteile oder verhindern Kabelbrände, unterbinden aber keinen Stromschlag. Der auch als FI-Schalter bekannte Fehlerstromschutzschalter (englische Bezeichnung: Residual Current operated Circuit-Breaker, kurz RCCB) bietet also ein entscheidendes Plus an Sicherheit im Haushalt. Er überwacht die Stromstärken, die von und zu einem elektrischen Gerät fließen und schaltet den Stromkreis selbstständig ab, wenn die zulässige Differenz überschritten wird.

Das passiert etwa dann, wenn ein Mensch ein Gerät berührt, das mangelhaft isoliert ist oder einen anderen technischen Defekt aufweist – in dem Moment fließt der Strom durch den Körper zur Erde statt in die Leitung zurück. Diese in Milliampere gemessene Differenz registriert der Fehlerstromschutzschalter in Bruchteilen von Sekunden und trennt den Stromkreis. Dabei wird nicht nur der Mensch geschützt, sondern auch das am Ende der Leitung hängende Elektrogerät. Bei einem Fehlerstromschutzschalter kann die Funktion einfach mit dem Druck auf eine Prüftaste gecheckt werden, die bei jedem dieser Schalter an der Oberseite sitzt. Die Prüftaste simuliert das Auslösen des Schalters.

Effektiver Schutz gegen Stromunfälle aller Art

Fehlerstromschutzschalter oder FI-Schalter tragen heute wesentlich zur Reduzierung lebensbedrohender Stromunfälle bei. Sie dienen als zusätzlicher Schutz bei

  • sorglosem oder missbräuchlichem Umgang mit elektrischen Betriebsmitteln
  • Kleinkindern im Haushalt
  • Beschädigungen an elektrischen Anlagen
  • Manipulationen an elektrischen Anlagen
  • Nichteinhaltung von Sicherheitsregeln

Fehlerstomschutzschalter mit verschiedenen Funktionen und Eigenschaften

Ein Fehlerstromschutzschalter besteht aus drei Komponenten: der Strommessung, einem Kontaktsystem und der Schaltmechanik. Grundsätzlich wird zwischen zwei Arten von Schutzschaltern unterschieden: magnetisch und thermisch. Beide Fehlerstromschutzschalter weisen Funktionen und Vorteile für bestimmte Einsatzgebiete auf. Aus diesem Grund werden sie häufig auch als thermomagnetische Schutzschalter kombiniert, damit sich ihre Eigenschaften gemeinsam nutzen lassen.

Die Vorschriften zum Einbau

Seit Mai 1984 ist in Deutschland der Einbau eines Fehlerstromschutzschalters Pflicht, und zwar in Räumen mit Duschen oder Badewannen. Zusätzlich müssen seit Februar 2009 in Neubauten alle Steckdosen-Stromkreise, die einen Bemessungsstrom von bis zu 20 Ampere besitzen, ebenfalls mit einem Fehlerstromschutzschalter ausgestattet sein. Bei Altbauten besteht im Allgemeinen ein Bestandsschutz, was ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko darstellen kann.

Das Nachrüsten in älteren Bauten und Wohnungen ist in den meisten Fällen mit geringen Kosten und wenig Aufwand möglich, sollte aus Sicherheitsgründen aber von einem Elektro-Fachbetrieb durchgeführt werden.