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Eigenheiten, Vorteile und Zukunft - ein kompakter Überblick

Das Gleichstromnetz ist im Vormarsch

Viele der elektrischen Geräte, die in einem Haushalt eingesetzt werden, laufen intern mit Gleichstrom. Sie benötigen niedrigere Spannungen als die 230 Volt, die durch das herkömmliche Wechselstromnetz geliefert wird. Dadurch entstehen ständig Verluste, die Sie mit der Implementierung eines Gleichstromnetzes im Haushalt vermeiden können. Die Spannung der neuen Stromversorgung ist dann so niedrig, dass sie mit den entsprechenden Haushaltsgeräten perfekt zusammenarbeitet.

Wo liegt der Unterschied zwischen Wechselstrom und Elektrizität aus dem Gleichstromnetz?

Unter elektrischem Strom versteht man die gerichtete Bewegung von elektrischen Teilchen. Gerichtet bedeutet dabei, dass die Bewegungsrichtung der Teilchen vorgegeben ist. Betrachtet man Gleichstrom, dann bewegen sich die Ladungsträger ausschließlich in eine Richtung. Denken Sie etwa an ein Wasserbecken, in dem eine Pumpe genutzt wird, um das Wasser zu bewegen: Im Falle der sogenannten Direct Current bewegt die Pumpe immer die gleiche Menge Wasser in dieselbe Richtung. Beim Wechselstrom ist dies anders. Hier wechselt die Bewegungsrichtung des Stromes. Damit aber nicht genug, es findet auch eine Veränderung in der Menge der bewegten Ladung statt. Die Änderung der Richtung benötigt etwas Zeit. Am Beispiel des Wasserbeckens erläutert: Bei Änderung der Pumprichtung kann das Wasser nicht sofort in der gleichen Geschwindigkeit gepumpt werden. Bei Wechselstrom gleicht sich das System selbst aus und am Ende ist die Summe beider Strömungsrichtungen gleich groß. Bei Mischstrom kommen beide Stromarten überlappend zum Einsatz.

 

Die Vorteile für Haushalt und Industrie

Arbeiten Geräte mit Gleichstrom, während sie am 230-V-Wechselstromnetz betrieben werden, muss der Wechselstrom in Strom mit gleicher Spannung umgewandelt werden. Haben Sie parallel eine zweite Stromversorgung mit gleicher Spannung im Haus installiert, sparen Sie Gerätekosten und eliminieren Umwandlungsverluste. Ein solches Vorgehen ist erstrebenswert, da es die Energiebilanz langfristig ausgleicht. Unter einer ausgeglichenen Energiebilanz versteht man, dass die Energiezufuhr dem Energieverbrauch entspricht. Beispiele für Geräte, die in nahezu jedem Haushalt genutzt, intern mit Gleichspannung arbeiten und sich deshalb negativ auf die Energiebilanz auswirken, sind:

  • Ladegeräte für Mobiltelefone
  • Computer Laptops und Tablets
  • Smart-TVs
  • Telefone
  • Radios
  • LED-Leuchten

 

Informieren Sie sich bei Fachleuten über die vorteilhafte Installation eines parallelen Stromnetzes mit gleicher Spannung und verbessern Sie so die Energiebilanz Ihres Haushalts. Nutzen Sie außerdem die Gelegenheit für einen E-Check und lassen Sie Ihr Netz auf Schäden prüfen. Optimale Sicherheit ist wichtig: Das E-Check-Prüfprotokoll lässt nichts aus, auch der Blitzschutz ist ein Thema. Vereinbaren Sie noch heute einen Beratungstermin.

Auch die Industrie ist an positiven Energiebilanzen interessiert. Gerade wenn Prozesse mit Gleichstromanlagen betrieben werden können, sind Vorteile nicht von der Hand zu weisen. Effizienter Strom in der Lagerhalle ist genauso willkommen wie in Produktionsprozessen. Berechnungen im Energiedatenmanagement sprechen eine eindeutige Sprache zugunsten der neuen Netze. Parallele Stromversorgung mit gleicher Spannung wird deshalb auch in der Industrie ihren Platz finden.

Wie kann das Stromnetz mit Gleichstromleitungen ergänzt werden?

Fachleute können neben dem ohnehin schon vorhandenen 230-V-Netz ohne großen Aufwand ein zweites Leitungsnetz in Ihrem Haus verlegen. Die beiden Stromarten werden dann an einem Punkt im Haus durch einen Spannungswandler aufgeteilt. Gleichstromnetz-Installationen benötigen wesentlich dünnere Leitungen. Diese nutzen dieselben Schlitze und Leerrohre wie das herkömmlich verlegte Netz. Als Steckdose werden häufig USB-Varianten genutzt. Über diese laden Sie dann Ihre mit Gleichstrom betriebenen Geräte.

HGÜ und der Netzentwicklungsplan

HGÜ bedeutet Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung. Es ist ein Verfahren, bei dem elektrische Energie mit hoher Gleichspannung übertragen wird. Im Rahmen der Netzentwicklung sind Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland für eine sichere und zukunftsfähige Netz-Infrastruktur verantwortlich. Mit Know-how im Bereich der Hochspannungsübertragung ausgestattet, sind die Aufgaben der Betreiber durch Bundesgesetze geregelt. Der Netzentwicklungsplan wird alle zwei Jahre erstellt. Er berücksichtigt neben gesellschaftlichen Ansprüchen die jeweils aktuellen technologischen und politischen Entwicklungen. Die vier großen Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland verfügen über eine Netzlänge von 35.922 Kilometer (Stand 2017).